Antikriegstag: Evangelische und katholische Kirche fordern gemeinsam Abrüstung
03. Sep 2018
Kluge zivile Friedenspolitik und effektive Abrüstungsverträge können der Zukunft ein menschliches Gesicht geben. Dafür engagieren wir uns ökumenisch in der Friedensbewegung.
Das Grundgesetz
der Bundesrepublik Deutschland stellt die Friedens-verantwortung des deutschen
Staates in den Rahmen einer internationalen Ordnung des Friedens und des
Rechts. Eine internationale Rechts- und Friedensordnung bietet die beste
Gewähr, dem Wohl der einzelnen Menschen, der Völker und der gesamten Menschheit
zu dienen. Alles politische Handeln gewinnt seine Orientierung daran, dem
Frieden und dem Recht zu dienen. Auch die Globalisierung macht die gegenseitige
Verbundenheit und Abhängigkeit aller Menschen und Länder der Erde immer
erkennbarer und bringt verstärkt ins Bewusstsein, dass die Sorge für
Gerechtigkeit und Frieden eine übernationale weltweite Aufgabe ist. Die
Friedensförderung stellt deutsche Interessen in Zusammenhang mit den Interessen
anderer Länder. Sie können durch konsequentes Streben nach gerechtem Ausgleich
verwirklicht werden.
Überall auf der Welt setzen sich Menschen mutig und kreativ dafür ein, die Ursachen von Krieg und Flucht, Armut und Hunger zu überwinden. Als christliche Friedensbewegungen fühlen wir uns diesen Menschen und der UN-Agenda 2030 verpflichtet. Die Mitglieder der Vereinten Nationen haben sich mit der Agenda 2030 auf politische Zielsetzungen verständigt, die der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung in ökonomischer und sozialer, politischer sowie ökologischer Hinsicht dienen. Die Überwindung von Hunger und Armut, die Bereitstellung von Bildung, Infrastruktur und Gesundheitsfürsorge gehören genauso dazu wie Rechtsstaatlichkeit und Frieden.
Wir setzen uns
dafür ein, dass Deutschland diese Ziele verfolgt und seinen Wohlstand dafür
nutzt, den Weltfrieden durch Stärkung und Verbreitung ziviler
Konfliktbearbeitung, Diplomatie und Verhandlungslösungen zu fördern. Dabei geht
es immer auch um den Einsatz von finanziellen Mitteln. Um den aktuellen
Herausforderungen der Klimakatastrophe, der Hungersnöte, der Gewalt und Kriege
und der auf diesen Hintergründen entstandenen großen Migrationsbewegung
effektive Strategien entgegen zu setzen, bedarf es umfassender Ausstattung
bspw. des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen oder Maßnahmen zur
Überwindung von Armut und Hunger sowie gewaltfreier Instrumente der
Konfliktbearbeitung, insbesondere des Zivilen Friedensdienstes. In diesem Sinne
sind öffentliche Gelder Ausdruck eines solidarischen Ausgleichs zwischen einem
reichen Land wie Deutschland und armen Ländern des globalen Südens. In dieser
Weise eingesetzte Ressourcen stiften Zusammenhalt und fördern die gegenseitige Anerkennung
und die Entwicklung globaler Solidarität, welche ein wesentliches Element einer
internationalen Friedens- und Rechtsordnung sein muss. Eine solche Solidarität
entspricht der Berufung des Evangeliums, dass alle Menschen als Schwestern und
Brüder miteinander leben sollen.
Der
gegenwärtige politische Druck, die Ausgaben für das Militär massiv zu erhöhen
und die dafür eingesetzten Gelder in Deutschland von heute aus gesehen bis ins
Jahr 2025 zu verdoppeln, widerspricht allerdings diesen moralischen Verpflichtungen
und politischen Einsichten. Die Vereinbarung der NATO, wonach Mitgliedsstaaten
zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für ihre Militärhaushalte einsetzen
sollen, lehnen wir ab, weil sie den notwendigen Bestrebungen nach Deeskalation,
Abrüstung und Stopp des internationalen Waffenhandels zuwider läuft.
Bitte
unterstützen Sie durch Ihre Unterschrift den Appell „Mehr füŕs Militär? Nicht mit uns!“ und fordern mit uns die deutsche
Bundesregierung auf:
- Stärken Sie Wege gemeinsamer Sicherheit und internationaler Zusammenarbeit
- Setzen Sie auf Abrüstung und Rüstungskontrolle
- Stoppen Sie das Zweiprozentziel der NATO
Online können Sie hier unterschreiben.
Bestellen Sie auch gerne im pax christi Sekretariat Listen zum Sammeln von
Unterschriften! Die Kontaktdaten finden Sie in der Pressemitteilung rechts im Download Bereich.