Bündnis "Schulfrei für die Bundeswehr"
AKTUELL: Pressemitteilung - Friedensbündnis reicht Klage gegen die Deutsche Bahn AG ein (23.09.2021)
Wer wir sind. Wie wir arbeiten. Welche Ziele wir verfolgen.
Wir verstehen uns als landesweiten Zusammenschluss von antimilitaristischen, pazifistischen, kirchlichen und gewerkschaftlichen Organisationen. Am Beispiel Schule klären wir über die Militarisierung der Gesellschaft auf und setzen uns gegen die Präsenz der Bundeswehr in Schulen in Baden-Württemberg ein.
Die konkrete Arbeit des Bündnisses richtet sich gegen die Kooperationsvereinbarung zwischen Bundeswehr und Kultusministerium, die Jugendoffizieren privilegierten Zugang zu Schulen ermöglicht. Darüber hinaus kritisieren wir die Werbemaßnahmen der Karriereberater:innen, die sich an Jugendliche richten. Wir motivieren Schulen in Baden-Württemberg sich als "militärfrei" zu erklären, regen Austausch und Diskussionen zum Thema an und bringen Proteste und Aktionen voran, um eine breitere Öffentlichkeit für das Thema zu gewinnen.
Wir kritisieren die Praxis der Jugendoffiziere, einseitig über
die Sicherheitspolitik der Bundesregierung zu informieren und die
Auslandseinsätze der Bundeswehr zu legitimieren. Unseren Aktivitäten
liegt die Überzeugung zugrunde, dass SchülerInnen nicht für den Dienst
an der Waffe angeworben werden sollen, sondern lernen, wie Konflikte
gewaltfrei ausgetragen werden können, und befähigt werden, sich für die
Menschenrechte einzusetzen und solidarisch zu leben. Ganz im
Sinne von Art. 24 (2) des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland
und Art. 12 der Landesverfassung Baden-Württemberg (Erziehung zur
Friedensliebe).
Struktur
Das Bündnis "Schulfrei für die Bundeswehr - Lernen für den Frieden!" ist ein landesweiter Zusammenschluss von Einzelpersonen, Initiativen und Organisationen und ist im Sommer 2018 aus der Kampagne "Schulfrei für die Bundeswehr - Lernen für den Frieden!" hervorgegangen.
Arbeitsweise
Das Bündnis bietet eine Plattform für strategische Vernetzung, Bündelung von Aktivitäten, gemeinsamer Recherche und Austausch. Je nach aktueller politischer Situation, konzentrieren wir unsere Aktivitäten auf spezifische Anlässe und Themen. Wir stellen Hintergrundmaterial zur Verfügung und unterstützen Schüler:innen, Lehrer:innen, Referendar:innen, Eltern und Friedensgruppen, die sich gegen den Einsatz von Jugendoffizieren und Karriereberater:innen an Schulen engagieren wollen. Wir beteiligen uns aktiv an friedenspolitischen und antimilitaristischen Aktivitäten und initiieren eigene Aktionen.
Als zentraler Ort für Absprachen und Austausch dienen Bündnistreffen, die in der Regel alle 2 Monate in der DFG-VK Geschäftsstelle abgehalten werden.
Unsere Ziele
Das Bündnis führt die Arbeit an den übergeordneten Zielen der Kampagne weiter. Diese bilden die inhaltliche Grundlage aller Aktivitäten im Rahmen der Bündnisarbeit.
Bündnismitglieder…
- setzen sich für eine Kündigung der Kooperationsvereinbarung zwischen Bundeswehr und Kultusministerium ein.
- sensibilisieren über die Militarisierung der Gesellschaft insbesondere am Beispiel Schule und den Werbemaßnahmen der Bundeswehr.
- streben eine Stärkung der Friedensbildung an baden-württembergischen Schulen an.
Aktivitätenkatalog
Um die oben genannten Ziele weiter zu verfolgen, gibt es für Mitwirkende im Bündnis eine Vielzahl von möglichen Aktivitäten. Beispiele sind:
- Organisieren von Protesten vor Schulen und Messen, bei denen Jugendoffiziere und/oder Karriereberater:innen der Bundeswehr eingeladen sind. Darin eingebunden ist wichtige Aufklärungsarbeit mit und für Eltern, Lehrer:innen und Schüler:innen.
- Organisation und Beteiligung an gewaltfreien Aktionen zum Thema Bildung und Frieden wie Aktionstage, Protestveranstaltungen, Demonstrationen
- Lobbying: Gespräche und schriftlicher Austausch mit Abgeordneten und Parteien, Verbänden; parlamentarische Anfragen
- Recherche und Analyse zu Jugendoffizieren, Karriereberater:innen, Minderjährigen bei der Bundeswehr
- Recherche und Reflexion zu den Themen Friedensbildung, Friedenspädagogik
- Monitoring von Aktivitäten der Jugendoffiziere und Karriereberater:innen
- Informations- und Diskussionsveranstaltungen in und außerhalb der Schulen, Aufklärung und Bildung
- begleitende Medienarbeit, Nutzung der Social Media Kanäle
- Fundraisingmaßnahmen für die Finanzierung der Bündnisaktivitäten wie Soliparties, Kollekte, Konzerte usw.
- und vieles mehr…
Mitwirken im Bündnis
Mitglied werden: Eine Einzelperson, Initiative oder Organisation kann jederzeit Mitglied im Bündnis werden, sofern sie sich an den Zielen orientiert.
Was wir erwarten: Bündnismitgliedern nehmen regelmäßige an den Bündnistreffen teil, geben einen finanziellen Beitrag nach Selbsteinschätzung und berichten transparent über (geplante und durchgeführte) Aktivitäten.
Jegliche Formen von Rassismus, Rechtsradikalismus, Sexismus oder Antisemitismus haben bei uns keinen Platz.
Was wir bieten: Das Bündnis bietet feste Räume zum Treffen, Unterstützung bei der Koordination von Abläufen, kollegialen Austausch, Strategieplanung und regelmäßige Evaluation.
Ausblick
Wir nehmen die Landtagswahl 2021 zum Anlass, unsere Aktivitäten zu fokussieren (z.B. indem wir uns im Vorfeld in den politischen Meinungsbildungsprozess einbringen) und um die Bündnisstruktur zu evaluieren.